Frauenheilkunde up2date 2014; 8(3): 203-210
DOI: 10.1055/s-0033-1357940
Gynäkologische Spezialgebiete und Methoden
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Maligne Melanome des weiblichen Urogenitaltrakts

Sascha Hoffmann
,
Stefan Kommoss
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Publication Date:
24 June 2014 (online)

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Kernaussagen

Das maligne Melanom des weiblichen Urogenitaltrakts ist eine seltene Erkrankung, die v. a. zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr auftritt. Es wird meist erst spät erkannt, da es häufig erst im Spätstadium symptomatisch wird. Als Symptome sind u. a. palpable Tumoren im Vulva- oder Vaginalbereich, Leistentumoren, Schmerzen, Juckreiz und Blutungen bei Erosionen oder Ulzerationen zu nennen. Die Prognose ist ungünstig, was u. a. daran liegt, dass es mehrheitlich sehr spät diagnostiziert wird. Eine lokale Exzision mit stadienabhängigen Resektionrändern und die Berücksichtigung der lokoregionären Lymphabflusswege stellt die Grundlage der Therapie des malignen Melanoms des weiblichen Urogenitaltrakts dar. Adjuvant kann je nach Stadium eine Radiatio und auch eine Interferontherapie zum Einsatz kommen. Die Nachsorgemaßnahmen sind ebenfalls stadienabhängig für mindestens 10 Jahre festgelegt.

Aufgrund der Seltenheit und der Schwere des Erkrankungsbildes wird zur Behandlung in einem interdisziplinären onkologischen Zentrum geraten.